Evangelisch-Lutherische Kirche Kirchberg
März, April und Mai 2007
Liebe Gemeinde,
manchmal, vermute ich, will man uns bewusst irritieren, verunsichern,
mit Zweifeln infizieren. Eine ganze Berufsgruppe scheint davon zu
leben, uns besorgt zu machen. Wir lassen uns hinreißen, sehen
gebannt Fernsehberichte, an deren Wahrheitsgehalt wir nicht zweifeln,
„denn es kam ja im Fernsehen...“, lesen frustriert einen
Zeitungsbericht, und glauben Wort für Wort, obwohl wir ja aus
unserer Geschichte noch recht gut wissen, wie Zahlen gefälscht und
Zukunftsaussichten gefärbt worden sind...
Nein nein, ich will nicht Ahnungslosigkeit predigen
und Sorglosigkeit angesichts mancher Bedrohung in Politik, Wirtschaft,
Natur und Umwelt... Dazu haben wir keinen Grund. Aber ich denke, das
muss auch falsch sein:
Wer heut Besorgnis zeigt, legt Zeugnis ab von seinem
Verstand; wer Horrorszenarien malt, tut das ja nur auf dem
Hintergrund seiner großen Verantwortung. Wirklich?!
Und ich frage: Darf man sich heut eigentlich noch richtig freuen, darf man noch lachen,
ohne gleich ein schlechtes Gewissen haben zu müssen? Darf man noch
fröhlich sein, wo abschmelzende Gletscher von sich wandelnder Zeit
kündigen?
Nun , ich denke, man darf! Es hat auch keiner ein
Recht dazu, jemandem mit dem Wort Gottes Angst zu machen! Es ist ja
sehr viel mehr das frohmachende Wort Gottes! Und ich glaube, wenn
wir aus einem fröhlichen Herzen heraus ein anderes Leben beginnen,
ein freundliches, ein verständnisvolles, ein behutsames, in dem
wir nicht nur nach Erfolgen jagen, sondern auch nach den Folgen unseres
Tuns fragen...; in dem wir nicht nur sparen und sparen und sparen (Geiz
war nie eine christliche Tugend!), sondern bewusst und gezielt Kraft
und Zeit und ..., ja, auch Geld investieren, dann haben wir eine Kraft
entdeckt, die vielleicht wirklich nur der haben kann, der glaubt: Schau
ich ins Alte Testament zu Esras und Nehemias Zeiten, so spielte sich
genau da ab, was uns heute gut täte: Das Volk war erlahmt, der
Aufbau ins Stocken gekommen; man jammerte, man war wie gelähmt und
ahnte nichts Gutes, bis sie eines Tages zu Gott fanden. Und der Glaube
an den lebendigen Gott ließ sie aufbrechen:
Gegen allen Zweifel, gegen alle Resignation, gegen alle bedrohlichen Zeichen unter den Völkern und in der Natur.
Wie wir aufbrechen sollen? – nun, vielleicht kommen
wir darüber miteinander ins Gespräch – und werden
entdecken, wie wir dieses Gespräch brauchen! Ich lade Sie herzlich
ein zum ökumenischen Gesprächskreis am 20. März (diesmal
in der Röm.-Kath. Kirche)! Bis dahin – und Gottes Segen!
Ihr Pfarrer Hecker
Gottesdienste und Veranstaltungen Wir denken an
Abschied von unserer Kantorin Ulrike Schindler – ein persönlicher Rückblick
Ulrike Schindler lernte ich vor 10 Jahren kennen, als ich gerade mal 10
Monate lang in Kirchberg wohnte. Ich kann mich noch sehr gut an den
dunklen Dezem-
berabend erinnern, an dem sie mit einer Adventskerze vor meiner
Tür stand. Ihre offene Art war mir sofort sympathisch und hat mich
ermutigt, als Fremde den Schritt in die Gemeinde zu finden.
Die sich entwickelnde Freundschaft und ihre Arbeit als Kantorin hat
mein Leben mit geprägt: In Erinnerung bleiben werden mir die
Chorproben, in denen sie mit Elan und Sachverstand agierte, die
manchmal recht mutigen Auftritte des Singkreises, die fröhlichen
Kindergesichter während der Kurrendeprobentage, die sie in
Vorbereitung größerer Singspiele gut durchdacht
organisierte. Bewundert habe ich ihre Ausdauer, mit der sie immer
wieder für Chor und Kurrende warb. Diese in unserer Gemeinde etwas
wackligen Pfeiler kirchen-musikalischer Aktivitäten trugen nicht
gerade zur Erleichterung ihrer Arbeit bei. Umso dankbarer bin ich
für ihr Engagement, mit dem sie trotzdem die Aufführung
größerer Chorwerke wie z. B. Max Regers „O Haupt voll
Blut und Wunden“ oder die Weihnachtshistorie“ von
Heinrich Schütz ermöglichte.
Nicht zuletzt möchte ich ihr für so manches Orgelnachspiel
danken, welches wir musikalisch mit auf den Weg in den Sonntag nehmen
konnten.
Dass sie an ihrer neuen Wirkungsstätte in Berlin mit offenen Ohren
empfangen wird, dass sie auch dort Menschen zum Lobe Gottes begeistern
kann und wertvolle Erfahrungen sammeln wird, das wünsche ich ihr,
ganz sicher im Namen vieler Gemeindeglieder.
Gottes Segen für ihren weiteren Weg.
Ina Walter
Nachdem nun die Kantorenstelle in
unserer Kirchgemeinde vakant ist, wir unsere Kantorin im Gottesdienst –
dankbar für allen Dienst – verabschiedet haben, steht nun die
Frage, wie es weitergeht.
Dabei danke ich herzlich den
künftigen (und bisherigen) Orgelvertretern: Anja Wegner, dem
Kirchberger Posaunenchor, Martin Hecker und Andreas Hecker!
So muss in unserem Gottesdienst die Orgel nicht stumm bleiben:
Die Stelle wird nun im Amtsblatt
ausgeschrieben, Bewerbungen werden an das Landeskirchenamt eingereicht.
Von dort werden wir über eventuelle Bewerber informiert. Der
Kirchenvorstand hat dann die Verantwortung, die Entscheidung zu
treffen. Schenke es uns Gott, dass die Vakanzzeit eine begrenzte Zeit
ist und die rechte Entscheidung getroffen wird.
Pfarrer M. Hecker
Wir freuen uns sehr, dass wir
auch in der Vakanzzeit auf keinerlei Kirchenmusik verzichten
müssen! Denn seit 29.1.07 hat Frau Hill aus Reichenbach die
Vertretung zu den Andachten und Kasualien übernommen.
Sicher werden wir sie auch in so manchem Gottesdienst erleben, wenn die
Kurrende oder der Chor singt. Wir heißen sie in unserer Gemeinde
herzlich willkommen, bedanken uns für die Bereitschaft und
wünschen ihr Gottes Segen für ihren Dienst.
Birgit Heyne