Evangelisch-Lutherische Kirche Kirchberg

Dezember 2010, Januar und Februar 2011

Sind Sie neugierig? So ein bisschen Wissensdrang: Ja, wie funktioniert denn nun das Hirtenfeuer beim Krippenspiel, das blinkt und flackert, als wären wirkliche Flammen am Werk... Ich entsinne mich an eine Frau, die mir vor 25 Jahren gestanden hat, mich täglich mit dem Fernglas zu beobachten, wenn ich am Schreibtisch in meinem Arbeitszimmer saß... Die Neugier des Jungen ist niedlich und amüsiert uns. Die Neugier von unendlich fragenden Kindern strengt an und macht uns nicht selten verlegen. Die Neugier Erwachsener nervt mitunter. Wenn einer immer alles wissen muss...

Und doch ist die Neugier etwas Tolles: Jeder Adventstag macht gespannter  – und das geschmückte Weihnachtszimmer ist nur halb so interessant, wenn da keine Kinder mehr sind, die voller Anspannung darauf warten und vielleicht an der Tür lauschen oder das Schlüsselloch  befragen...



Allerdings gibt es da zweierlei Neugier: die eine ist voller Vorfreude wie die vor dem Weihnachtszimmer – die andere ist voller sorgenvoller und angespannter Erwartung, voller Selbstbeobachtung und voller irrwitziger Wahrnehmung wie in der Ungewissheit vor einem Befund. Da geht es einem von Tag zu Tag schlechter und man richtet sich aufs Schlimmste ein – ist der Befund da, geht es plötzlich wieder besser...

Sind Sie neugierig wie dieses Kind? Möchten Sie es gern wissen? Oder haben Sie Angst davor? Advent ist Erwartung, ist Neugier. Und ich denke schon, Gott will auch, dass wir voller Anspannung leben – aber nicht voller Angst und nicht voller Sorge. Was er uns verheißt, das ist gut und will uns keine Angst machen: es wird in jedem Falle der Halt sein, an dem ich mich orientieren, aufrichten, festhalten kann; ein Geländer, das mir den Weg zeigt und mich nicht verloren gehen lässt.

Sind Sie neugierig? Ich selbst spüre, dass ich nicht mehr alles wissen muss. Was ich weiß, von anderen, von mir, das ist ohnehin schon viel zu viel... Ich muss nicht mehr an Wänden lauschen und durch Schlüssellöcher schauen wie ein kleines Kind. Ich muss auch nicht wissen, wer welchen Besuch bekommt oder wer jene Karte geschrieben hat – aber eines, das möchte ich mir unbedingt bewahren: die Neugier auf den großen Gott, der mich reich beschenken will - so hat er mir verheißen! Und ich, ich will mich darauf freuen wie ein kleines Kind, das alles wissen muss. Diese Neugier, die wünsch ich uns allen: Bleiben Sie recht neugierig!

Eine gesegnete Zeit im Advent, zu Weihnachten und im neuen Jahr!

Ihr Pfarrer Matthias Hecker

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